Risiko Lungenentzündung

Die Symptome einer Pneumokokken-Pneumonie gleichen anfangs denen einer normalen Erkältung. Das Röntgenbild zeigt, ob die Lunge in Mitleidenschaft gezogen ist. Foto: djd/Pfizer Deutschland/Minerva Studio - Fotolia.deDie Symptome einer Pneumokokken-Pneumonie gleichen anfangs denen einer normalen Erkältung. Das Röntgenbild zeigt, ob die Lunge in Mitleidenschaft gezogen ist. Foto: djd/Pfizer Deutschland/Minerva Studio - Fotolia.deWer besonders gefährdet ist und wann eine Impfung empfohlen wird

Diagnose Lungenentzündung - Jahr für Jahr erkranken in Deutschland Schätzungen zufolge bis zu 700.000 Menschen. Auslöser sind häufig Pneumokokken, bakterielle Erreger, die sich durch Tröpfcheninfektion rasant ausbreiten können. Eine Checkliste erklärt wichtige Fakten und informiert über einen möglichen Impfschutz.


Wo lauern die Erreger?

Pneumokokken besiedeln bei vielen gesunden Menschen den Nasen-Rachen-Raum, ohne dass es zu einer Infektion kommt. Übertragen werden die Erreger zum Beispiel beim Husten oder Niesen, aber auch beim normalen Sprechen und Atmen. Ist das Immunsystem geschwächt, etwa durch eine Erkältung oder durch chronische Grunderkrankungen, können sich Pneumokokken ungehindert vermehren.

Welche Krankheiten können Pneumokokken auslösen?

Besonders gefürchtet ist die durch Pneumokokken ausgelöste Lungenentzündung (Pneumokokken-Pneumonie). Weltweit zählt sie zu den häufigsten Todesursachen und wichtigsten Gründen für einen Krankenhausaufenthalt. Möglich sind außerdem schwerwiegende Folgeerkrankungen, darunter Hirnhautentzündungen und Blutvergiftungen. Bei kleinen Kindern verursachen Pneumokokken oft schmerzhafte Mittelohrentzündungen.

Woran erkennt man eine Pneumokokken-Pneumonie?

Das Tückische an einer durch Pneumokokken ausgelösten Lungenentzündung ist, dass sie sich anfangs kaum von einer schweren Erkältung unterscheidet. Zu den typischen Symptomen gehören Fieber, Husten, Schüttelfrost, Brustschmerzen und Atemnot. Innerhalb kurzer Zeit kann sich jedoch ein lebensbedrohlicher Zustand entwickeln. Hält sich eine Erkältung hartnäckig, sollten vor allem ältere Menschen und kleine Kinder rasch von einem Arzt untersucht werden, damit rechtzeitig erkannt wird, ob die Lunge in Mitleidenschaft gezogen ist.

Wer ist besonders gefährdet?

Da mit steigendem Lebensalter die Leistungskraft des Immunsystems abnimmt, ist das Risiko einer Pneumokokken-Infektion bei Menschen ab 60 Jahren besonders hoch. Auch Säuglinge und Kleinkinder unter zwei Jahren erkranken leichter, da ihre körpereigene Abwehr noch nicht vollständig aufgebaut ist. Zu den Risikogruppen gehören außerdem Patienten mit chronischen Krankheiten wie Diabetes mellitus, Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder COPD.

Wer sollte sich gegen Pneumokokken impfen lassen?

Die ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) rät Menschen ab 60 Jahren zur Pneumokokken-Impfung, ebenso Kleinkindern bis zwei Jahre und Menschen mit chronischen Grunderkrankungen oder einem Immundefekt. In diesen Fällen trägt die Krankenkasse die Kosten.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Pneumokokken-Impfung?

Sie kann das ganze Jahr über durchgeführt werden. Bei Erwachsenen kann sie auch zeitgleich mit der Grippeimpfung im Herbst erfolgen.

Für wen übernimmt die Krankenkasse die Pneumokokken-Impfung?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Pneumokokken-Impfung für Babys und Kleinkinder bis zwei Jahre sowie für Erwachsene ab 60 Jahren und Menschen mit chronischen Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus, Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder COPD. Bei Fragen zum Thema ist der Hausarzt der richtige Ansprechpartner. Umfangreiche Informationen gibt es außerdem unter www.impftipp.de und unter www.stiko.de. (djd/pt)

 

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